Gesellschaftlicher Widerstand sieht nicht selten so aus: Du setzt dich voll ein; gemeinsam mit anderen gibst du dein Bestes – und erreichst fast nichts! Wie eine Wespe, die sich am geschlossenen Fenster kaputt summt. Offenbar siehst du ein Hindernis nicht. Genau wie die Wespe am Fenster. Aber welches Hindernis? Die Wertkritik hat darauf eine Antwort: Das Gesellschaftssystem namens Kapitalismus funktioniert auf Grundlagen, die für uns nicht sichtbarer sind als die Fensterscheibe für das Insekt. Widerstand, der diese Grundlagen nicht kennt – sie in der Eile nicht kennen kann oder will -, muss deshalb letztlich scheitern. Er trägt meist unfreiwillig bei zum Fortdauern des Systems, das er zu bekämpfen meint.

Die unsichtbaren Grundlagen und die Dynamik dieses Systems, das rasend schnell auf Faschismus und Totalitarismus und auf seine eigene Zerstörung zutreibt, sind seit mehr als drei Jahrzehnten das Thema der Wertkritik. Diese gilt als kompliziert und wird von linken und rechten Kräften in der Regel gemieden oder totgeschwiegen. Sie ist denn auch trotz ihrer großen Bedeutung in weiten Kreisen praktisch unbekannt. Höchste Zeit also für eine leicht verständliche Einführung in wertkritisches Denken, wie sie hier erstmals vorgelegt wird. Das Buch enthält überdies Hinweise zur Gestaltung eines Widerstands, der die verborgenen Realitäten des Systems kennt und entsprechend handeln kann.

Ernst Schmitter, Sackgasse Wirtschaft – Einführung in die Wertkritik, edition 8, Zürich 2019, ISBN 978-3-85990-363-0. Hier bestellen